Eine Person steht mit dem Handy an einer Unfallstelle und filmt vermeintlich das Geschehen – was auf den ersten Blick verwerflich aussieht; geschieht ab August 2023 möglicherweise im Auftrag der Zentralen Leitstelle des Odenwaldkreises und dient der besseren Einschätzung der Lage. Denn es wird nicht gefilmt, die Kamera des Handys dient der Leistelle als „Auge“ um helfende Personen an einer Unfall- oder Unglücksstelle zu unterstützen.
„Emergency Eye“ heißt die neue Technik, die die Leitstelle in Zukunft nutzt. Bei einem Notruf kann sie mit Hilfe der Software und nach Zustimmung der anrufenden Personen mittels Ortungsfunktion den Unglücksort lokalisieren und so Hilfe zielgerichtet auf den Weg bringen. Außerdem ist es möglich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leitstelle die Kamera des Handys nutzen (ebenfalls erst nach Zustimmung des Anrufenden) und dadurch bei der Leistung von Erster Hilfe unterstützen. Für die Nutzung ist es nicht erforderlich, eine App zu installieren, es ist mit jedem Smartphone möglich. Man muss lediglich SMS-Nachrichten empfangen können und eine stabile Internetverbindung haben. Dadurch ist die Hilfe unabhängig und schnell möglich. Da keine Daten gespeichert werden, ist die Anwendung datenschutzkonform. Eine weitere wertvolle Funktion, die dabei hilft, Sprachbarrieren zu überwinden, ist die Chat-Funktion: Geschriebene Texte können in 25 Sprachen übersetzt werden.
Wie das ganze genau Abläuft, wird im Video erklärt:
Neben der Leitstelle wird die Software auch in den Einsatzleitfahrzeugen der Feuerwehren im Odenwaldkreis genutzt. So erhalten die Einsatzkräfte alle wichtigen Informationen für Entscheidungen schnell und direkt.
Bitte beachten Sie daher, dass Personen mit gezücktem Handy nicht unbedingt Schaulustige sind, sondern vielleicht mit der neuen Technik und der Zentralen Leitstelle des Odenwaldkreises zusammenarbeiten. Sprechen Sie die Person an und bieten Unterstützung an.
Weitere Informationen zur Software „Emergency Eye“.