Mehrere Bäckereien sowie Betriebe aus Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung wollen das Angebot von Produkten aus Odenwälder Urgetreide forcieren. Dazu haben sich rund 25 Vertreterinnen und Vertreter jener Betriebe am Montagabend (29.1) zu einem ersten Meinungsaustausch untereinander und mit mehreren Fachreferenten in der Reichelsheimer Stelle der Kreisverwaltung getroffen. Dazu eingeladen hatte die Ökomodell-Region Süd.
„Das ist ein ermutigender Auftakt für unsere geplante Informationskampagne“, hoben Sylvia Barrero-Stadler und Alexandra Hilzinger vom Projektteam der Ökomodell-Region hervor. Ziel ist, das unter dem Namen „Nibelungenkorn“ angebaute Urgetreide wie Emmer, Dinkel und Einkorn bekannter zu machen und eine regionale Wertschöpfungskette mit entsprechenden Backwaren auf- beziehungsweise auszubauen.
„Die Bäckereien haben den offenen Austausch gut genutzt, um sich untereinander zu vernetzen und auch das Gespräch zu anderen Akteuren aus der Wertschöpfungskette zu suchen“, resümierten Barrero-Stadler und Hilzinger.
Ein Ziel des Abends war, das Know-how der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die angedachte Informationskampagne einfließen zu lassen. „Wir können von den Erfahrungen und dem Austausch untereinander sowie mit der uns begleitenden Medienagentur viel in diese Kampagne mitnehmen, auch mit Blick auf die Frage, wie Kundinnen und Kunden auf diese grundwasserschonend produzierten Erzeugnisse aus dieser besonderen Wertschöpfungskette aufmerksam gemacht werden können“, so die beiden Vertreterinnen der Ökomodell-Region. Die Informationskampagne wird durch das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat mit Geldern aus dem Ökoaktionsplan finanziert.
Barrero-Stadler und Hilzinger verwiesen auf einen Trend, wonach Verbraucherinnen und Verbraucher zwar aufs Geld schauten, aber beim Einkauf immer öfter persönliche Highlights setzten und „dabei zu ausgewählten höherpreisigen Produkten greifen, auch dauerhaft“. Darauf hatte der der Chef der Medienagentur, Tim Schätzke, in der Veranstaltung aufmerksam gemacht.
Einige der anwesenden Bäckereibetriebe nutzen Nibelungenkorn bereits, die überwiegende Mehrheit hat Interesse, entsprechende Produkte bei sich im Sortiment aufzunehmen. Silke Reimund und Reiner Feick, die diese Wertschöpfungskette bereits im Jahr 2015 ins Leben gerufen haben, begrüßen den neuen Schwung. Sie freuen sich über weitere Partnerbetriebe, die sich gerne bei ihnen melden können, um dazu beizutragen, die Herstellung und den Verkauf von regional erzeugten Produkten zu stärken.
Reimund, die für die AGGL (Arbeitsgemeinschaft Grundwasser und Landwirtschaft) die Beratung der Landwirte beim nachhaltigen Anbau des Urgetreides leistet, hob in der Auftaktveranstaltung die Leistungen des Nibelungenkorns für den Umweltschutz hervor. Feick, Betreiber der Herrnmühle in Reichelsheim, verwies auf den großen Mehrwert für die Region, wenn die gesamte Wertschöpfung vor der Haustür stattfindet.
Interessierte Bäckereibetriebe können sich direkt bei der Herrnmühle unter der Telefonnummer 06164 515253 oder der Mailadresse info@nibelungenkorn.de melden.