Was uns Wissen wert ist

Liebe Odenwälderinnen und Odenwälder,

 

"Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen." Diesen Satz von Benjamin Franklin, einem der Gründungsväter der Vereinigten Staaten von Amerika, möchten wir gerne als Leitfaden für unser diesjähriges Wort zum Jahreswechsel nehmen. Warum? Weil der Odenwaldkreis genau nach diesem Motto handelt und für eine wachsende Wissensgesellschaft in der Region arbeitet.

Investition in Wissen – das umfasst zunächst all das, was der Odenwaldkreis als Schulträger tut. Er sorgt in den 35 Schulen im Kreisgebiet für die räumlichen Bedingungen, ohne die es keinen guten Unterricht geben kann. Zwei große Beispiele aus diesem Jahr wollen wir stellvertretend für alle nennen: den Baubeginn für ein Gebäude am Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis in Michelstadt und die umfassende Sanierung der großen Sporthalle der Georg-August-Zinn-Schule in Reichelsheim. Hier nimmt der Kreis über sein Bau- und Immobilienmanagement zu Recht viel Geld in die Hand, um als Bildungsstandort attraktiv zu bleiben. Dazu trägt auch wesentlich bei, dass mit diesem Jahr alle Schulen ein Ganztagsprogramm haben. Ein wichtiges Anliegen des Odenwaldkreises sind zudem die vielen Initiativen für ältere Schülerinnen und Schüler mit Blick auf einen möglichst guten Übergang von der Schule in den Beruf.

Aber auch in der außerschulischen Wissensvermittlung ist der Kreis seit Jahren sehr aktiv. Zum einen über die Odenwald-Akademie, einer Partnerschaft mit der TU Darmstadt. Wir beide tragen ganz persönlich eine Mitverantwortung für die programmatische Ausrichtung der Akademie, und das tun wir sehr gerne. So werden wissenschaftliche Erkenntnisse in unsere Region gebracht. Mehr als 1.000 Teilnehmende haben die elf Veranstaltungen der Odenwald-Akademie in diesem Jahr besucht, mehr als im Vorjahr. Das ist ein großer Erfolg! Ein Schwerpunkt der Akademie war in diesem Jahr das Thema „Wald“, nicht zuletzt im großen Odenwald-Dialog, in dem auch kontrovers diskutiert wurde. Das Thema passt zu unserem Kreis – genauso wie der Schwerpunkt im nächsten Jahr, die Digitalisierung.

Genauso erfolgreich ist der Kreis mit seiner Volkshochschule. Sie hat im Jahr 2024 mehr als 500 Kurse angeboten, die von rund 2.900 Teilnehmenden besucht wurden. Auch auf diesem Weg geschieht also viel und sehr vielfältige Wissensvermittlung, die das Leben jedes und jeder Einzelnen bereichert und zum beruflichen Fortkommen beiträgt, zum Beispiel für jene, die den Haupt- oder Realschulabschluss nachholen möchten. Auch in der Sprachförderung für Geflüchtete ist die VHS aktiv. Insgesamt ist es gelungen, das Angebot wieder auf dasjenige Niveau zu bringen, das es vor der Corona-Pandemie gab.

Wissensvermittlung geschieht aber etwa auch im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, in dem der Kreis gerne Mitglied ist. „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ist hier ein wichtiges Stichwort. Die Arbeit des Geo-Naturpark-Teams ist eine Bereicherung für die ganze Region.

Wieder ein anderes Feld ist die Heimatforschung, in der sich viele Bürgerinnen und Bürger engagieren. Ein Ergebnis ist das jährliche, vom Kreisarchiv herausgegebene „gelurt“ mit lesenswerten Beiträgen zur Regionalgeschichte. Das neue Exemplar wurde im Dezember vorgestellt.

Nennen möchten wir aber auch die Ehrenamtsagentur des Odenwaldkreises, die einen wichtigen Wissenstransfer in die Vereine hinein leistet und somit bürgerschaftliches Engagement fördert.

Liebe Odenwälderinnen und Odenwälder, Sie sehen an diesen Beispielen: Der Odenwaldkreis investiert viel in Wissensvermittlung. Wir möchten an dieser Stelle allen sehr herzlich danken, die sich dafür einsetzen: den Schulleiterinnen und -leitern, den Lehrkräften, auch den Schulsekretärinnen und Hausmeistern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung sowie des Bau- und Immobilienmanagements, dem für dieses Gebiet zuständigen Ersten Kreisbeigeordneten Oliver Grobeis sowie allen ehrenamtlich Engagierten! Sie leisten einen zentralen Beitrag dafür, dass der Odenwaldkreis lebens- und liebenswert bleibt.

Eine Wissensgesellschaft ist ohne schnelles Internet nicht mehr denkbar. Umso erfreulicher ist es, dass der Odenwaldkreis Bundes- und Landesfördermittel in noch nicht da gewesener Höhe bekommen hat, um den Glasfaserausbau überall vorantreiben zu können, nämlich 180 Millionen Euro. Wir danken den Städten und Gemeinden, die parallel dazu die erforderlichen Eigenmittel zur Verfügung stellen, sowie allen Verantwortlichen in unserer Wirtschaftsförderung, der OREG, und unserer für den Glasfaserausbau zuständigen Organisation, der OGIG, für ihr Engagement.

Ja, Investition in Wissen bringt die besten Zinsen. Deswegen darf und will der Odenwaldkreis hier nicht nachlassen, auch wenn die Haushaltslage im nächsten Jahr sehr angespannt ist – wie in allen hessischen Landkreisen. Das wird Herausforderungen mit sich bringen. Wir sind jedoch zuversichtlich, sie zu meistern!

Liebe Odenwälderinnen und Odenwälder, auch all Ihren Vorhaben im neuen Jahr wünschen wir ein gutes Gelingen! Kommen Sie gut ins neue Jahr und bleiben Sie wohlauf.

 

Ihre

 

Frank Matiaske, Landrat

Rüdiger Holschuh, Kreistagsvorsitzender