Verlässliche Daten zum Fuß- und Radverkehrsaufkommen sind eine wichtige Voraussetzung, um erfolgreiche Infrastrukturmaßnahmen für den Radverkehr zu planen. Die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen stellt Städten und Gemeinden kostenfrei mobile Radzählgeräte zur Verfügung, die genau diese Daten erfassen können. In den nächsten vier Wochen ist ein solches Zählgerät im Odenwaldkreis im Einsatz.
„Diese Daten sind für uns äußerst wichtig“, erläutern die Nahmobilitätskoordinatoren des Odenwaldkreises, Markus Linkenheil und Thomas Schuhmacher. „Ohne den Nachweis einer adäquaten Radfrequenz gibt es nämlich nur einen erschwerten Zugang zu Fördermitteln von Bund und Land.“ Dies sei gerade für ländliche Gemeinden, die bei der Zuweisung von Fördergeldern auch in Konkurrenz zu Ballungszentren stünden, eine Herausforderung.
Jüngst wurde die mobile Zähleinheit auf dem Mümlingtalradweg und damit am Radfernweg in Erbach montiert. Es sei während der vierwöchigen Leihdauer noch mindestens ein weiterer Standort im Gersprenztal vorgesehen, ergänzen die Verkehrsplaner. Es werden zwei dünne Gummischläuche quer über die Fahrbahn gelegt, an die die Messtechnik angeschlossen wird. Durch das Überfahren der Schläuche, wird das Fahrrad erkannt und erfasst.
Ergänzt wird die mobile Zähleinheit durch sogenannte Dauerzählstellen, die über mehrere Jahre in Betrieb bleiben. Bislang erfasst hier vor allem eine Anlage am Radfernweg nahe des Kurparks in Bad König mit mehreren hundert Radfahrenden pro Tag erfreuliche Daten.
Auch das Netz von Dauerzählstellen wird im Kreisgebiet derzeit deutlich ausgebaut. So nimmt Hessen Mobil in den nächsten Wochen beispielsweise insgesamt sieben weitere Standorte im Odenwaldkreis technisch ab – und zwar auf dem Mümlingtalradweg bei Lauerbach und Beerfelden, in Hüttenthal, in Böllstein, am Gersprenztalradweg bei Nieder-Kainsbach und auf dem Radfernweg zwischen Brensbach und Wallbach sowie im weiteren Verlauf bei Sandbach.