Regelmäßige Betriebsbesuche gehören zur Strategie des Kommunalen Job-Centers (KJC) Odenwaldkreis, um regionale Arbeitgeber besser kennenzulernen und Jobchancen für Arbeitssuchende zu evaluieren. Kürzlich besuchten Cornelia Wind, Marco Fries und Carolin Schön vom KJC sowie ein Vertreter der InA gGmbH die Peter Walz Natursteine GmbH in Oberzent/Sensbach. Geschäftsführer Dr. Michael Schön begrüßte die Gäste und gab einen umfassenden Einblick in die Arbeitsweise und Herausforderungen des Unternehmens.
Die Peter Walz Natursteine GmbH, ein traditionsreiches Unternehmen mit aktuell 16 Mitarbeitenden, ist seit vielen Jahren vor allem in der Sanierung denkmalgeschützter Objekte tätig. Ein besonderer Stolz des Unternehmens ist die langjährige Beteiligung an der Restaurierung des Schlosses Heidelberg seit 1969. „Im Laufe der Jahre haben wir uns in der Branche einen Namen gemacht. Wir werden oft um Expertisen gebeten und dazu geholt, wenn es bei Projekten zu besonderen Herausforderungen kommt“, erklärte Dr. Schön und nannte als Beispiel das Großprojekt Stuttgart 21. Weitere bedeutende Projekte waren in der Vergangenheit Arbeiten am Kloster Eberbach, der Saalburg und einigen Limes-Türmen. Die aktuellen Aufträge kommen vor allem von Eigenbetrieben und Ländern, aber auch von Privatpersonen. Eine enge Zusammenarbeit mit Denkmalschutzbehörden, zuständigen Sachverständigen und anderen Behörden ist dabei unerlässlich und gehört zum Tagesgeschäft.
Auch wenn das Unternehmen in der Branche durchaus bekannt ist, steht die Peter Walz Natursteine GmbH wie viele Handwerksbetriebe vor personellen Herausforderungen: In den nächsten sieben Jahren werden altersbedingt einige Mitarbeiter ausscheiden, was zum Verlust von wertvollem Know-how führt. Bereits verabschiedet wurde ein versierter Backsteinmaurer, auf dessen Fertigkeiten nun nicht mehr zugegriffen werden kann. Im Gespräch mit den Gästen des Kommunalen Job-Centers und der InA gGmbH betonte Dr. Schön deshalb auch, dass die Peter Walz Natursteine GmbH stets auf der Suche nach motivierten Maurern und Steinmetzen sei, die Interesse an besonderen Arbeitsstellen hätten und handwerkliches Geschick mitbrächten. Auch ein gewisser Respekt vor der Arbeit mit Naturprodukten und -materialien, die oftmals überregional aus alten Beständen zusammengetragen werden, ist unabdingbar. „Leider schwindet das Interesse an Handwerksberufen und deren Images immer mehr“, bedauert Schön.
Marco Fries, Leiter des Teams Eingliederung im KJC, kennt die Problematik. Auch im Kundenstamm des Job-Centers finden sich nur selten Personen, die über alle gewünschten Anforderungen verfügen. „Die meisten Kundinnen und Kunden sind nicht ohne Grund bei uns. Oftmals stehen einer Arbeitsaufnahme verschiedene Problematiken gegenüber. Diese versuchen wir im Vorfeld, beispielsweise in verschiedenen Maßnahmen, zu reduzieren und unsere Kundschaft durch diese wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Wir schlagen zudem immer erst ein Praktikum vor, bei dem sich die Arbeitsuchenden und Arbeitgebenden kennenlernen können. Das hat sich durchaus bewährt“, so Teamleiter Fries.
Ein entscheidender Punkt für die Einstellung, egal welches Bewerbers, ist laut Dr. Schön die Motivation: „Er oder sie muss wollen. Vieles andere ergibt sich dann von selbst. Zudem lernt man sowieso am besten direkt auf der Baustelle.“ Um Interesse zu wecken, bietet sein Unternehmen Praktika an und zeigt sich bei der Mitarbeitersuche für vieles offen. „Unser Ziel ist es, in Zukunft mehr qualifizierte und motivierte Fachkräfte zu gewinnen, um weiterhin hochwertige Maurer- und Steinmetzarbeiten anbieten zu können. Auch einer Zusammenarbeit mit der Kundschaft des Kommunalen Job-Centers steht dabei nichts im Wege“, so Dr. Schön.
Unternehmen, die im Rahmen einer Betriebsbesichtigung mit dem Kommunalen Job-Center ins Gespräch kommen möchten oder aktuell Arbeitskräfte suchen, können sich gerne bei Carolin Schön vom Arbeitgeberservice unter Telefon 06062 70-1426 oder per E-Mail an arbeitgeberservice@odenwaldkreis.de melden.