Eine Behörde ist immer nur so gut wie ihr Personal in all den verschiedenen Abteilungen. Dass das Landratsamt die Herausforderungen im Personalwesen und in der Personalentwicklung in den vergangenen 32 Jahren gut gemeistert hat, ist das wesentliche Verdienst von Manfred Kaufmann. Seit 1991 hat er das Personalamt geleitet, nun ist er von Landrat Frank Matiaske in den Ruhestand verabschiedet worden.
„Mit Manfred Kaufmann geht eine von allen anerkannte und außerordentlich engagierte wie kompetente Führungskraft“, sagte Matiaske in der Feierstunde am vergangenen Donnerstag (16.11.). Er dankte Kaufmann vor allem für seinen „wertvollen Rat, um in Personalangelegenheiten zu konstruktiven Lösungen zu kommen“, und seine Förderung junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem habe er dafür gesorgt, dass das immer drängender werdende Thema des Fachkräftemangels im Öffentlichen Dienst bewusst wahrgenommen und angegangen werde.
Auch der Erste Kreisbeigeordnete Oliver Grobeis, Verwaltungsleiter Oliver Kumpf und die neue Personalamtsleiterin Petra Stephan dankten Kaufmann für die enge und verlässliche Zusammenarbeit. „Manfred Kaufmann war immer ansprechbar“, betonte Grobeis und Kumpf hob hervor: „Mit ihm konnte ich immer im Konsens zu Lösungen kommen.“ Stephan sagte, sie habe ein „tolles Team“ übernommen, dem sie anmerke, dass ihr Vorgänger seine Arbeit mit viel Herzblut verrichtet habe.
Die Personalratsvorsitzende Britta Ziefle und die Gleichstellungsbeauftragte Veronika Aßmann würdigten ebenso die gute Zusammenarbeit mit Kaufmann und, so Ziefle, „den Austausch auf Augenhöhe, auch wenn es einmal unterschiedliche Meinungen gab“. Die Perspektive als Personalrat kennt Kaufmann auch aus eigener Erfahrung, denn er gehörte von 1988 bis 1991 dem Gesamtpersonalrat der Kreisverwaltung an.
Kaufmann seinerseits dankte seinem Team im Personalamt, „auf das ich mich immer verlassen konnte“ sowie Landrat Matiaske und dessen Vorgängern Dietrich Kübler und Horst Schnur, „die meine Arbeit stets wertgeschätzt haben“. Sein Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit galt auch dem Personalrat und der Gleichstellungsbeauftragten. „Alles in allem habe ich in meinem Berufsleben viel Glück gehabt, es war eine schöne Zeit im Landratsamt.“
In die Behörde kam Kaufmann schon vor 44 Jahren – im Rahmen der Ausbildung als Inspektoranwärter, die von 1979 bis 1982 dauerte. Eine Station in dieser Zeit war auch das Personalamt. „Die Arbeit dort hat mir schon damals Spaß gemacht“, berichtete Kaufmann und er war gefragt worden, ob er dort nach der Ausbildung nicht tätig werden wolle. Zunächst aber wurde er 1982 im Kreisbauamt eingesetzt und hat dort Baurechtsfälle bearbeitet. Doch schon im gleichen Jahr wurde er zum Ausbilder für die Berufe „Stenosekretärin“, „Bürogehilfin“ und „Verwaltungsfachangestellte“ bestellt.
1986 wurde Kaufmann dann Ausbildungsleiter und 1991 – im Alter von 33 Jahren – Leiter des Personalamts. „Das war schon eine große Umstellung und ich durfte auch lernen, mich als noch relativ junger Mann gegenüber altgedienten Führungskräften zu behaupten. Aber ich habe die Vielfalt von Themen und Herausforderungen im Personalamt immer sehr gemocht und versucht, der Behördenleitung, aber auch vielen, vielen Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.“
Sein Engagement ging auch über die Kreisverwaltung hinaus: So war Kaufmann von 1984 bis 1987 und von 1990 bis 2022 Prüfer im Prüfungsausschuss für Verwaltungsfachangestellte sowie von 1985 bis 1988 Prüfer im Prüfungsausschuss für Bürogehilfinnen bei der IHK Darmstadt.
Aber auch als ehrenamtlicher Richter hat sich Kaufmann engagiert beziehungsweise tut dies bis heute, nämlich beim Verwaltungsgericht Darmstadt (von 1992 bis 1996 bei der Fachkammer nach dem Hessischen Personalvertretungsgesetz sowie von 1996 bis 2000 bei der Disziplinarkammer) und seit 2015 beim Arbeitsgericht Darmstadt.