„Wir haben im Odenwaldkreis viele Unternehmen, die hinter einer unscheinbaren Fassade Großartiges leisten und zuverlässige Arbeitgeber in der Region sind. Die Firma Flath ist ein gutes Beispiel dafür und ich freue mich darauf, heute einiges über ihr Geschäft zu erfahren,“ so Landrat Frank Matiaske bei seinem Besuch der Firma Flath Weinpressen-Technik GmbH in Brombachtal. Gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Koch ließ Matiaske sich von Andreas Flath, Sohn des Firmengründers, über das Gelände führen.
In früher noch landwirtschaftlich genutzten Gebäuden des Betriebs der Eltern des Gründers Walter Flath sowie im Laufe der Zeit ergänzten Gebäudeteilen werden seit 25 Jahren Weinpressen in verschiedenen Größen sowie diverses Zubehör hergestellt. „Unser Hauptgeschäft wird von der Saison der Traubenlese bestimmt. Von März bis August wird am meisten produziert und der Service für die Maschinen ist 24/7 erreichbar,“ erklärt Walter Flath die Besonderheit des Betriebs. Acht festangestellte Mitarbeitende kümmern sich darum, dass Winzer alles bekommen, was sie von der Verarbeitung ihrer Trauben auf dem Hof bis zum Abtransport des Tresters brauchen. Und dabei geht es nicht nur um die „Hardware“, auch um die Steuerung der Geräte wird sich gekümmert. Dafür wurde extra eine nutzerfreundliche App programmiert, die jedem Kunden die individuelle Programmauswahl ermöglicht. Während der Saison wird das Team von bis zu vier Aushilfen unterstützt.
Bei der Firma Flath beschäftigt man sich auch mit der Zukunft. Andreas Flath, der bereits seit einigen Jahren viel Verantwortung von seinem Vater übernommen hat und zum Ende des Jahres auch Firmeninhaber werden wird, sähe Vorteile für die Produktion der immer größer werdenden Weinpressen in einer neuen, größeren Halle: „Eine neue Werkshalle könnte auf unserem Gelände hier in Brombachtal entstehen. Aber natürlich ist das keine unerhebliche Investition, das muss gut überlegt sein.“ Landrat Matiaske sagte hierfür die Unterstützung der Wirtschaftsförderung des Kreises, der OREG mbH, zu.
Die meisten Kunden hat Flath in Rheinhessen, aber auch in anderen Weinanbaugebieten Deutschlands werden ihre Pressen, die immer Unikate sind, geschätzt. Jeweils eine Maschine hat es sogar nach Australien und in die USA geschafft. Neben der vielen Handarbeit, die in jeder Maschine steckt, ist der ausgezeichnete Service eins der Hauptmerkmale des Unternehmens. „Wenn während der Saison nachts um drei ein Winzer anruft, dann macht sich jemand auf den Weg um ihm zu helfen,“ erläutert Andreas Flath. Außerhalb der Saison steht dann vor allem die Wartung der Maschinen aus der eigenen Produktion, aber auch von Fremdfabrikaten, für die es keinen Anbieter mehr gibt, auf dem Plan. Außerdem werden die Lager mit den (Ersatz-)Teilen gefüllt, die an den Werkbänken selbst hergestellt werden. Für alle großen Teile, wie die gekanteten Edelstahlbleche, gibt es Zulieferer, die nach den Plänen von Andreas Flath arbeiten. „Für den Datenaustausch ist schnelles Internet sehr wichtig. Wir freuen uns daher schon jetzt auf die nächste Ausbaustufe,“ so Flath.
Davon, dass der Servicegedanke bei Andreas Flath und seinen Mitarbeitenden großgeschrieben wird, profitiert auch die Gemeinde, weiß Bürgermeister Andreas Koch zu berichten. „Die Hälfte der Belegschaft ist in der Freiwilligen Feuerwehr von Brombachtal, zu nicht wenigen Einsätzen starten alle gemeinsam vom Firmengelände. Das ist für uns sehr wertvoll.“