Man muss doch wissen, was in deutschem Namen geschehen ist, sagte einmal eine passionierte Heimatforscherin aus dem Odenwald. Dies ist auch ein Anliegen von Barbara Linnenbrügger und Ulli Zelta-Rosche, welche sich um die öffentliche Erinnerung an eine einstmals lebendige Geschichte von Mitmenschen jüdischen Glaubens in der Gemeinde Beerfurth bemühen. In ihrem Aufsatz rufen die beiden Autorinnen Namen der dort ansässigen jüdischen Familien, die wichtige Funktion der Zigarrenfabrik Oppenheimer und die Ereignisse in der Pogromnacht auf dem Pfälzer Platz ins Gedächtnis. Als langjähriger Leiter des Gemeindearchivs Beerfurth hatte schon Ernst Hieronymus über jene Terrorakte berichtet. Insbesondere die Erforschung der Geschichte jüdischer Menschen in dieser Gemeinde war ihm wichtig; er verstarb 2021. Durch die Einweihung eines Gedenksteins 2022 lösten Linnenbrügger und Zelta-Rosche posthum das Versprechen an ihn ein, diese Vergangenheit öffentlich zu dokumentieren. Der Aufsatz hält die Hintergründe und Bedeutung dieser Gedenksteinsetzung fest. Es werden zum einen die Gräueltaten während der Naziherrschaft benannt, zum anderen wird an das „Odenwälder Leben“ jüdischer Menschen erinnert, welche in Beerfurth ihre Heimat hatten.
(Zusammenfassung von Jeannette Schmidt-Herrmann)