Die Odenwälder Schmiede-Dynastie Thierolf

Der im Odenwald geläufige Nachname „Thierolf“ wird von Werner Heil in seiner Verbindung mit dem Beruf des Schmieds näher beleuchtet. Schmiede hatten früh eine besondere Stellung: Sie gehörten seit dem Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hinein zu den für das dörfliche Gemeindewesen unentbehrlichen, konzessionspflichtigen Gewerbe-Betrieben. Der Landesherr hatte damals nicht nur das Recht, die Konzession für solch ein Gewerbe zu erteilen, sondern auch die Pflicht, die für das dörfliche Leben notwendigen Gewerbe mit befähigten Personen zu besetzen. Heil beschreibt, wie durch eine solche Entscheidung Erhart Dyrolff aus Eschau nach Würzberg kam. Auch Hans Adam Thierolf, in Hofstetten/Spessart geboren, wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg vom Grafen von Erbach nach Höchst delegiert. Heil gibt die Genealogie dieser Schmiedefamilie von 1650–1850 an und zeigt dem Leser den Schmiedeberuf im Wandel der Zeiten. Viele Angehörige der Familie Thierolf übten auch später noch das Schmiedehandwerk aus. Mit der Zeit wurden die Dorfschmieden zu Reparaturbetrieben und Handelsgewerben, später auch zu Automobilwerkstätten.

Heil kann vielerlei zu dem Namen und den Familien Thierolf berichten; man betrachtet durch den Aufsatz das Schmiedehandwerk mit anderen Augen.