Der Olfener Dorfschullehrer Heinrich Weis aus Hirschhorn findet den Weg ins Literaturlexikon

Wenn ein Schullehrer aus einem kleinen Dorf im Odenwald Höheres anstrebt und in diesem Sinne literarisch tätig wird, so dass er schließlich einen Platz im Literaturlexikon erhält, dann ist eine solche Biographie in jedem Falle einen Beitrag im „gelurt“ wert. Horst Schnur hat sich der Geschichte des Dorfschullehrers Heinrich Weis angenommen. Amüsant beschreibt er die Kindheit von Weis, welcher aus Hirschhorn stammte und diese Erinnerungen später auf rührende Art und Weise in dem Werk Gestalten der Kindheit festhalten sollte. Der Leser wird in diese Hirschhorner Zeit mit den Bubenstreichen in der Umgebung des Neckars mitgenommen, ebenso in den Abschnitt der Ausbildungs- und Studienjahre, zu den Stationen der verschiedenen Anstellungen bis hin zu seiner Ausübung des Lehrerberufs in der Dorfschule Olfen. Von dort zog es Weis nach Freiburg im Breisgau, um für den Kulturteil, das Feuilleton der Badischen Zeitung zu schreiben. Um die Arbeit und das Wirken von Weis noch besser vorzustellen, kommen der Literaturwissenschaftler Ludwig Fertig sowie eine Olfener Familie zu Wort;  Familie Rebscher kann zu dem ehemaligen Lehrer einiges berichten. Schnur versucht dem Leser zu vermitteln, wie bedrückend und einengend auf einen feinfühligen, gebildeten Menschen die Enge der Verhältnisse in Olfen und der dörfliche Kleingeist gewirkt haben müssen. Am 3. Mai 2001 jährte sich der 100. Geburtstag des Schriftstellers. Die Eberbacher Nachrichten widmeten ihm einen Beitrag. Auch der Freundeskreis Langbein’sche Sammlung in Hirschhorn hält liebevoll die Erinnerung an Weis wach.

Schnur empfindet es als Gnade, im fortgeschrittenen Alter die Bilder erlebter Vergangenheit ins Licht der Gegenwart rücken zu dürfen. Ein schöner Gedanke, eine schöne Aufgabe und ein wunderbarer Aufsatz, um ein würdiges Erinnerungsbild des Olfener Dorfschullehrers zu bewahren.